Das Haus Brakestein stammt aus dem siebzehnten Jahrhundert. Es wurde nach der Familie Braeck benannt, die dort lange Zeit lebte. Jan Pietersz. Braeck war ein Vertreter der Admiralität. Als die Kriegsflotte auf der Reede von Texel lag, trafen sich die Offiziere auf Brakestein, um die anstehenden Einsätze zu besprechen.
Zum Haus gehört ein großer Garten mit Spazierwegen, ein Obstgarten, ein Gemüsegarten, eine Gartengracht und Gartenstatuen. Schon in alten Dokumenten wurde die Qualität des Obstes gelobt. Es handelt sich um einen Garten im Stil der holländischen Renaissance. Er ist heute sogar einer der am besten erhaltenen Gärten aus dieser Zeit.
Leendert den Berger, der als Aufseher für die Wasserbauwerke von Texel bis Terschelling verantwortlich war, kaufte den Landsitz 1786 und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1802. Den Berger ließ viele Verbesserungen im Garten vornehmen, ohne die ursprüngliche Gestaltung zu beeinträchtigen. Im Inneren des Hauses ließ er Wandvertäfelungen anbringen und die vorhandenen Ornamente modernisieren.
Im 19. Jahrhundert verkaufte die Familie Den Berger das Landhaus an einen anderen Eigentümer. Für die Instandhaltung von Haus und Garten war wenig Geld vorhanden. Die Bäume im Garten schossen in die Höhe und die Grachten verlandeten. Das Haus wurde so schlecht, dass es eine Zeit lang nur noch als Lagerraum genutzt wurde. Schließlich musste ein Teil des Hauses abgerissen werden. Der Vordergiebel und ein Seitengiebel blieben stehen; dahinter wurde ein neues, kleineres Haus gebaut.
Bis 1895 befand sich neben dem Haus ein kompletter Stolphof, doch auch dieser war baufällig geworden und musste abgerissen werden. Stattdessen wurde eine neue Stolpscheune gebaut. Das Haus und die Scheune waren eins. Pächter hielten in der Scheune Kühe und Schafe und sorgten so für eine ständige Einnahmequelle für die Eigentümer. Die Situation ist jetzt anders. Das Haus und die Stolpscheune gehören nun verschiedenen Eigentümern.
Trotz der reichen Geschichte des Landsitzes hatte Brakestein 'nur' den Status eines Gemeinde-Denkmals. Nach umfangreichen garten- und baugeschichtlichen Forschungen steht das Anwesen seit 2021 unter nationalem Denkmalschutz. Die Restaurierung des Anwesens begann im Jahr 2020.
Die Eigentümer des Landguts verfolgen den Fortschritt der Restaurierung auf ihrer eigenen (niederländischen) Website.