Entdecken Sie den Hoge Berg

auf Texel

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Wezenputten (Waisenbrunnen)

Im Jahr 1635 erhielt das Waisenhaus in Den Burg das Recht, Wasser für Schiffe zu fördern, die vor Texel lagen und auf gute Winde für lange Reisen warteten. Ein VOC-Schiff mit 300 Mann Besatzung nahm etwa 170 große Fässer mit über 600 Litern Trinkwasser für die Reise zum Kap der Guten Hoffnung mit.

Besonders haltbar durch Eisen

Das Texeler Trinkwasser wurde wegen seiner langen Haltbarkeit sehr geschätzt. Es wird langsam durch den Geschiebelehm im Hoge Berg gefiltert. Bei diesem Vorgang löst sich auch Eisen im Wasser, gerade so viel, dass eine lange Haltbarkeit gewährleistet ist.

Bäumen, takeln, rudern

Wezenputten v cuijck HR

Die Fässer wurden bei den Wezenputten (Waisenbrunnen) gefüllt. Dann wurden sie in einer Prahm, die mit Hilfe eines 'Fahrbaums' geschoben wurde, nach Oudeschild gebracht. Dort wurden die Fässer über den Deich getakelt. Ruderer brachten die Fässer in Schuten zu den wartenden Dreimastern.

Skilsloot verlängert

Leendert den Berger erkannte, dass der Umschlag der Wasserfässer im neuen Hafen von Oudeschild viel weniger mühsam vonstatten gehen könnte. Deshalb ließ er den Skilsloot, an der Westseite des Dorfes, bis zum neuen Deich des Hafenbeckens verlängern. Was den Berger damals nicht voraussehen konnte, war, dass die Bedeutung der Reede durch den Bau des Noord-Hollandsch Kanaal stark zurückgehen würde. Als ab 1825 die Seeschiffe über diesen Kanal nach Amsterdam fahren konnten, brach der Markt für das Texeler Trinkwasser zusammen. Seitdem wurde das Wasser fast ausschließlich für die Haushalte in Oudeschild hochgepumpt.

Das Haus am Brunnen

Lange Zeit gab es bei den Wezenputten einen Bauernhof, das ‘Huis aan de put’. Der Bauernhof gehörte, ebenso wie die Brunnen, dem Algemeen Burger Weeshuis (Waisenhaus der Gemeinde). Pieter van Cuyck stand auf diesem Hof, als er seine berühmte Zeichnung von den Brunnen und der Aussicht auf die Reede anfertigte. Später wurde dieser Hof 'De Weezenplaats' genannt. Das Gebäude verfiel und wurde 1849 abgerissen. Acht Jahre später entstand 150 Meter entfernt ein neuer Stolphof, der 'Nieuwe Weezenplaats'.