Entdecken Sie den Hoge Berg

auf Texel

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Der Hafen von Oudeschild

Der Hafen von Oudeschild wurde kurz nach 1780 angelegt. Er war für kleine Segelschiffe gedacht: Fischer, Lotsen und kleine Frachtschiffe. Bevor der Hafen gebaut wurde, legten die kleinen Segelschiffe an den Wattenmeerstränden an. Das Be- und Entladen dort war recht mühsam. In einem Hafen ist es viel einfacher. Außerdem bot ein Hafen Schutz vor Stürmen. Die großen Seeschiffe brauchten keinen Hafen. Sie gingen auf der Reede vor Anker.

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Den Berger

Leendert den Berger musste lange um den Bau eines Hafens auf Texel kämpfen. Die einflussreichen Amsterdamer Kaufleute waren strikt dagegen. Sie wollten nicht, dass sich Oudeschild zu einer Handelsstadt entwickelt. Aber Leendert hat die Auseinandersetzung gewonnen. Um Geld für den Bau des Hafens zu sammeln, wurden Anleihen ausgegeben. Auf diese Weise konnten auch wohlhabende Texeler Bürger einen Beitrag leisten.

Der Ort

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Als der Hafen gebaut wurde, war das Dorf Oudeschild noch viel kleiner als heute. Der Hafen wurde etwas nordöstlich des alten Dorfes ausgehoben. Den Berger nutzte dabei ein Becken, das bei einem früheren Deichbruch entstanden war. Fracht und Passagiere mussten vom Hafen aus über das Dorf zu den anderen Orten auf Texel reisen, da es den Schilderweg damals noch nicht gab.

Zufluchtsort

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Schon bald nach der Eröffnung stellte der Hafen seine Funktion als Zufluchtsort unter Beweis. Während eines schweren Sturms suchten viele Segelschiffe Zuflucht in dem neuen Hafen. Dabei fiel auf, dass das geräumige Hafenbecken gut berechnet war. Sogar eine große 'Schute' (Schiff für Binnengewässer) konnte mit vollen Segeln in den Hafen einlaufen und dort segelnd einen Liegeplatz ansteuern.

Skilsloot durchgezogen

Beim Bau des Hafens war der Handel mit dem Texeler Trinkwasser für die Versorgung der Seeschiffe noch wichtig. Deshalb wurde nach der Eröffnung des Hafens der Skilsloot verlängert. So konnten die Schuten mit den Wasserfässern vom Hoge Berg zum Hafen in einem Stück durch fahren.

Napoleon

Während der französischen Besatzung waren die Strategen Napoleons der Meinung, dass der Südosten von Texel besser gegen mögliche Angriffe des Feindes verteidigt werden müsse. Der Kaiser selbst schrieb 1811 seine Nôte sur l'Ile de Texel, in der er unter anderem anordnete, den Hafen von Oudeschild mit einer hohen Mauer, komplett mit Bastionen, Artillerie und einem Festungsgraben, zu umgeben. Wegen Geldmangels wurde dieser Plan auf Eis gelegt. Nach dem Sturz Napoleons bei Waterloo wurde er nicht wieder aufgenommen.

Versanden...

Im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts ging die Wirtschaftstätigkeit auf Texel drastisch zurück. Die Eröffnung des Nordholland-Kanals im Jahr 1824 war der Nackenschlag für die Funktion der Reede als Außenhafen von Amsterdam. Von nun an konnten die Schiffe über den Kanal in die Handelsstadt geschleppt werden. Oudeschild wurde zu einem gewöhnlichen Fischerdorf an der Zuiderzee und die Fänge waren nur allzu oft dürftig. In diesen schweren Zeiten versandete der westliche Teil des Hafens. Für Baggerarbeiten war kein Geld vorhanden. Schließlich wurde dieser Teil vollständig ausgefüllt. Später sollten auf diesem neuen Kai Lagerhäuser und eine Schiffswerft entstehen.

...und ausbaggern

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Entwicklungen in der Fischerei und die Aufnahme des Fährbetriebs nach Texel machten es erforderlich, im westlichen Teil des ursprünglichen Hafens wieder ein zusätzliches Hafenbecken auszuheben. Später wurde ein zusätzlicher Arbeitshafen für die schnell wachsende Flotte von Nordseekuttern, für ein Trockendock und für die Frachtschiffe gebaut, die die landwirtschaftlichen Produkte von Texel transportierten. Und noch später wurden in zwei Schritten die beiden Jachthäfen gebaut. Dadurch ist der Hafen von Den Berger etwa siebenmal so groß geworden. Noch immer ist er Schauplatz zahlreicher Aktivitäten und noch immer ist es ein Hafen für die kleine Schifffahrt.