Entdecken Sie den Hoge Berg

Das Skillepaadje und der Skilsloot waren in der ruhmreichen Zeit der Reede von Texel eine wichtige Verbindung. Für Fußgänger war das Skillepadje der Beginn der schnellsten Route von Oudeschild nach Den Burg. Über den Skilsloot transportierten Lastprahme die Fässer mit frischem Trinkwasser von den Wezenputten zum Wattenmeerdeich. Dieses Wasser war vor allem für die auf der Reede ankernden Seeschiffe bestimmt.

Muschelschalen

In alten Dokumenten findet man die Bezeichnungen 'Schilpad' oder 'Schelpad'. Der Weg war ursprünglich ein Muschelschalenweg, der 1619 angelegt wurde. Später wurde er mit gelben Steinen gepflastert. Es war streng verboten, ihn mit Pferden oder Kutschen zu benutzen.

Pumpen, Fahren, Heben

Das am Fuße des Hoge Bergs hoch gepumpte Trinkwasser war sehr rein und eisenhaltig. Dadurch war es lange Zeit haltbar. Deshalb nahmen die Seeschiffe gerne einen Vorrat dieses Wassers mit an Bord. Die Fässer wurden bei den Wezenputten vollgepumpt, zugeschlagen und mit Prahmen zum Deich transportiert. Dort wurden sie mit Hilfe eines Gangspills über den Deich getakelt und in Schuten weiter transportiert. Ruderer vollendeten die letzte Etappe. Sie brachten die Fässer an Bord der Seeschiffe. Das Waisenhaus in Den Burg verwaltete die Förderung und den Verkauf des Trinkwassers.

Leggers, Varkens und Kardelen

Es gab große und kleinere Fässer, jedes hatte seinen eigenen Namen. 'Leggers' waren Fässer mit fast 600 Litern Inhalt. 300 Liter-Fässer wurden 'Varkens' und 150 Liter-Fässer wurden 'Kardelen' genannt. Ein VOC-Schiff mit 300 Personen an Bord nahm 170 Leggers und 27 Varkens mit auf die Reise. Das bedeutete viel Arbeit pro Schiff, aber auch viele Einnahmen für das Texeler Waisenhaus.

Auf zum Hafen

Als 1780 in Oudeschild ein Hafen gegraben wurde, war es naheliegend, dass der Skilsloot bis zum Hafen verlängert wurde. Dort konnten die Fässer mit Wasser leichter an Bord der Schuten gehievt werden. Der Höhepunkt der Aktivitäten auf der Reede war zu diesem Zeitpunkt bereits überschritten. Der Bedarf an Wasser aus den Wezenputten ging rasch zurück. Der verlängerte Skilsloot blieb aber noch lange Zeit ein Anschluss für die Wasserversorgung, jetzt aber nur noch für die Einwohner von Oudeschild.