Entdecken Sie den Hoge Berg

auf Texel

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Stolphöfe

An vielen Stellen im Hoge Berg Gebiet stehen markante alte Bauernhöfe. Es handelt sich ausnahmslos um Stolphöfe. Eine Stolp besteht aus einer hohen Scheune mit Spitzdach und oft einem niedrigeren Anbau, dem Langhaus. Maximal zehn Milchkühe, einige Jungrinder und eine große Schafherde; das war jahrhundertelang das Vieh der Texeler Bauern. Die Scheune war für das Vieh und das Heu, die Familie wohnte im Langhaus. Die Stolphöfe wurden in der Nähe der besten Ackerflächen gebaut. Im Hoge Berg Gebiet befanden sich diese an den Flanken der Hügel. Kuhmilch und Butter wurden beim Lebensmittelhändler gegen andere Lebensmittel getauscht. Geld verdiente man mit dem Verkauf von (grünem!) Schafskäse, Wolle, Fleischrindern und Zuchttieren auf den Märkten der Städte an der Zuiderzeeküste.

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Ursprung

Der Bauplan des Texeler Stolphofes geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Damals führten Baumeister und Investoren vom Festland einen neuen Bauernhoftyp ein, der sich bereits auf dem holländischen Festland bewährt hatte. Davor lebten die Texeler Bauern in Langhäusern: Bauernhöfe mit einer länglichen Form und einem niedrigen Dachboden über die gesamte Länge. Auf dem Dachboden wurden Heu und Getreide gelagert, unten lebten die Familie und das Vieh.

Im Quadrat gebaut

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Das Grundgerüst eines Stolphofes ist eine quadratische Konstruktion aus Balken, die auf vier stabilen, in den Boden gerammten Pfosten stützt. Das Quadrat trägt die Balken der Spitzdachkonstruktion, die sich bis zu den niedrigen Mauern fortsetzen.

Gebrauchtes Holz

Regelmäßig sank ein großes Segelschiff in den Gewässern vor Texel. Die Jutter schlugen zu und konnten eine Menge Schiffsholz bergen. Nicht selten wurde dieses Holz für den Bau des Grundgerüstes eines neuen Stolphofes oder einer Schafscheune wiederverwendet. Investoren vom Festland gingen in der Regel anders vor. Sie ließen die Balken in der Zaanstreek auf Maß schneiden und transportierten sie nach Texel.

Kein Stolphof gleicht den anderen

Wenn ein Bauer das Geld für ein neues Bauernhaus hatte, wurde zusammen mit dem Baumeister genau ausgetüftelt, wie die Wünsche des Bauern verwirklicht werden konnten. Es gab keine Bauzeichnungen. Die Zimmerleute und Maurer arbeiteten nach Gefühl. Das erklärt, warum die Texeler Stolphöfe alle unterschiedlich aussehen. Auch die Architektur der Stolpen hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Das kann man sehr gut an der Kreuzung des Doolhofs und des Skillepaadje sehen. Dort stehen das Sandershuus (1637), Rozenhout (um 1700) und der Weezenplaats (1847) schön vergleichbar nebeneinander.

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Je mehr Dachziegel, desto reicher der Bauer

Lange Zeit waren Dachziegel extrem teuer. Schließlich mussten sie ganz aus der Gegend der großen Flüsse kommen. Reet war viel billiger und auch die Reetdachdecker waren bezahlbar. Der neue Stolphof wurde daher standardmäßig mit einem Reetdach ausgestattet. Das hatte eine zusätzlich isolierende Wirkung. Nur am unteren Ende des Daches, direkt über der Mauer, wurden in der Regel einige Reihen Dachziegel verlegt. Auf diese Weise konnte das Vieh das Reet nicht anfressen. Reiche Bauern ließen manchmal einen größeren Teil des Daches mit Ziegeln decken. Vor allem in den holländischen Poldern sieht man viele Stolphöfe mit einem 'Ziegelspiegel' auf der zur Straße gerichteten Seite des Daches. Heutzutage ist es genau umgekehrt: Reetdach ist sehr teuer und immer mehr Stolphofbesitzer entscheiden sich für ein Ziegeldach.

Moderne Stolphöfe

Die Stolphöfe sind schon lange viel zu klein für einen modernen landwirtschaftlichen Betrieb. Einige Bauern bauten eine moderne Scheune neben den Stolphof, andere verlegten den gesamten Betrieb. Immer mehr alte Stolphöfe bekommen so eine andere Funktion, meist als Luxuswohnhaus oder Appartementgebäude. Mit diesen neuen Funktionen ändert sich auch die Architektur. Vor allem der Bedarf an Licht im Obergeschoss spiegelt sich in der Zunahme von Dachfenstern und Gauben auf den Bauernhöfen im Hoge Berg Gebiet wider.